Rütlischiessen  |  8. November 2017


Rütlischiessen  |  9. November 2016

Bechergewinnerin: Nicole Vogler  |  75 Pkt.


Rütlischiessen |  4. November 2015

Bechergewinner: Max Bosshard  |  81 Pkt.

Am Rütlischiessen hat alles gepasst: das Wetter, die Atmosphäre und die Kulisse.
Ein besonderer Hingucker war Francine Jordi, die gestern erstmals auf dem Rütli war.

 

Seine Wettkampf-Tipps gibt Kempf gerne dem Vereins- nachwuchs weiter. Doch gestern gab es nur vereinzelt ganz junge Teilnehmer, das Durchschnittsalter der Rütlischützen liegt ungefähr bei 50 Jahren. «Das Nachwuchsproblem ist unübersehbar» sagte Werner Staub (70), OK-Präsident des Rütlischiessens und Präsident der Stammsektion Obwalden. «Uri, Obwalden und die Luzerner schöpfen ihr Teilnehmerkontingent nicht mehr aus.» Kein Nachwuchsproblem hätten dagegen die anderen beiden Stammsektionen Nidwalden und Schwyz. Für Staub, der seit 1966 mit einer Ausnahme jedes Jahr am Rütli dabei war, liegt die Krux bei den Arbeitgebern: «Die jungen Schützen bekommen heute selten frei», sagte er. «Selbst die Armee erteilt mittlerweile Angehörigen fürs Rütlischiessen kaum Urlaub. Das finde ich bedauerlich.»

Vom Nachwuchsproblem der heutigen Stammsektionen profitieren dafür die Auswärtigen. 35 nichtständige Gastsektionen traten gestern auf dem Rütli an – laut OK-Präsident Staub ein Rekord. Marco Fluor, Präsident des Schützenvereins Bever GR, war einer der Gäste. «Wir Engadiner sind froh, dabei zu sein», freute er sich. Das sei ein Privileg: «Als Schweizer hat das Rütli für mich eine grosse Bedeutung.» Angenehm sei auch die Art der Innerschweizer. «Ich erlebe die Einheimischen als ruhig, offen und gemütlich», so Fluor. «Man spürt, dass die Tradition einen hohen Stellenwert hat.»

 

Ehrengast wird belagert

Ein Highlight war der Besuch von Ehrengast Francine Jordi. Der Schlagerstar zog alle Blicke auf sich und wurde von Fans regelrecht belagert. Die Schützen kennen Jordi, und Jordi kennt die Schützen. «Mein Vater ist ein guter Schütze. Das hat abgefärbt», erzählte sie. Früher habe sie Kleinkaliber und Sturmgewehr geschossen. Auf dem Rütli war sie aber noch nie, weder als Schützin noch sonst. Die Stimmung hier sage ihr aber zu, so Jordi.

Die Organisatoren zogen am Abend ein positives Fazit: Schwere Unfälle hatte es keine gegeben, Stimmung und Resultate konnten sich sehen lassen. Also ein rundum geglückter Tag vor der Postkartenkulisse.

Auf dem Rütli ist gestern ein Stück Schweizer Geschichte gelebt geworden. 1151 Schützen strömten aus allen Landesteilen auf die historische Wiese – zum 153. Rütlischiessen. Ein wolkenloser Himmel, ein tiefblauer Urnersee und schneebedeckte Berggipfel sorgten für eine Postkartenkulisse. Das wussten die Schützen zu feiern. Sie tranken Zielwasser (Schnaps), erzählten sich Geschichten und klopfen zwischendurch einen Jass. Einzelne Schützen waren aber auch ziemlich nervös, denn für die meisten Teilnehmer standen der Sport und ein gutes Resultat im Vordergrund.

 

Der Nachwuchs fehlt

Die sportliche Herausforderung war gross: Geschossen wurde kniend auf eine 300 Meter entfernte Scheibe. Probeschüsse gab es keine. In einer Minute feuerten die Schützen zuerst drei Schuss ab und dann in zweimal zwei Minuten je sechs Schuss. Dabei reihen sich 48 Schützen Schulter an Schulter aneinander. Eine risikobehaftete Situation, weshalb die Schützen während der Schussabgabe hoch konzentriert waren. Die Erleichterung nach einem geglückten Durchgang war dafür umso grösser: «Heute habe ich 81 Punkte geschossen, damit bin ich durchaus zufrieden», sagte Walti Kempf aus Bürglen. Der 45-Jährige schiesst für die Schützengesellschaft Spiringen und gilt als Routinier. Seit 2003 ist er regelmässig am Traditionsanlass dabei. «Entscheidend für ein gutes Resultat sind Position und Stellung», erklärte er. Da man wenig Platz habe und die Zeit knapp bemessen sei, würde es vor allem auf die ersten Treffer ankommen. «Sitzen diese, kann der Schütze die Position des Laufs beibehalten und hat so eine bessere Chance auf weitere gute Treffer», so Kempf. Er meinte: Der strahlend blaue Himmel und das laue Lüftchen spielten den Schützen in die Karten. Regen, Schnee oder Föhn würden das Unterfangen erschweren.

 Anian Heierli  |  Artikel der Neuen Obwaldner Zeitung


Rütlischiessen | 5. November 2014

Meisterbecher: Hans Vogler «Sunnis» (86 Pkt.), Lungern  |  Bundesgabe: Hanspeter Michel, Melchtal

Obwaldner dominierten
das Rütlischiessen 2014

 

Grosserfolg für die Rütlisektion Anderhalden am diesjährigen Rütlischiessen. Trotz miserablen Schiessbedingungen mit Dauer-Regen und Schnee erzielten der 55-jährige Melchtaler Hanspeter Michel und der Lungerer Bäckermeister Hans Vogler mit je 86 Punkten die Tageshöchstresultate. Beide Erfolge dürfen als Überraschung bezeichnet werden. Dass der 54-jährige «Sunnis-Hans» überhaupt in die Feuerlinie knien konnte, hatte er der meisterlichen Hand seines Physiotherapeuten zu verdanken. Noch am Vortag plagten ihn nämlich arge Rückenschmerzen, sodass er an ein Forfait für das Rütlischiessen dachte. So quasi in letzter Minute holte er die physiotherapeutische Hilfe in Kerns und siehe da, die Schmerzen wurden erträglich und er nahm am Mittwoch gegen Mittag den Weg ans 152. Rütlischiessen auf sich, allerdings mit gemischten Gefühlen. In der Feuerlinie wurde der Lungerer vom höchsten Obwaldner-Schützen, dem Kantonal-Schützenpräsident Stephan Neiger höchstpersönlich vor und soweit möglich während dem Schiessen mit technischen Ratschlägen und mit motivierenden Worten betreut. Die Rückenprobleme wurden verdrängt und wie fast ein Wunder folgten im strömenden Regen die drei unglaublichen Serien mit 554 / 555 / 554 / 555 / 544 und das Tageshöchstresultat von 86 Punkten. Nur «Anderhalden-Kamerad» Hanspeter Michel vom Melchtal hatte vor ihm ebenfalls 86 Punkte erzielt und zwar mit grandiosen 553 / 555 / 544 / 555 / 555. Dass dem Berufs-Chauffeur Hanspeter mit einem minimalen Trainingspensum dieser Grosserfolg gelang, darf nicht verschwiegen werden. Eine fünf mehr von ihm entschied über den Gewinn der begehrten Bundesgabe. «Sunnis-Hans» gönnte dem Melchtaler den Rütli-Sieg von Herzen und freute sich seinerseits riesig über den Meisterbecher. Übrigens zählte sein Grossvater Josef Vogler (1885 – 1966) im Jahre 1926 ebenfalls zu den Meisterbecher-Gewinnern. Der einmalige Obwaldner-Doppelsieg im 2014 auf dem Rütli war perfekt und wurde entsprechend gefeiert. Für den Bundesgaben-Gewinner und leidenschaftlichen «Töff-Fahrer» Hanspeter Michel gab es eine sehr gemütliche Feier mit musikalischen Darbietungen im schützenfreundlichen Restaurant «Rössli» in Kerns, während für den Lungerer Hans Vogler kurzfristig ein Fest in der Cantina Caverne im Brünig Park auf die Beine gestellt wurde, wo der Bäckermeister die Lungerer Schützenfamilie mit Speis und Trank verwöhnen liess.

Franz Odermatt


Rütlischiessen | 6. November 2013

Bechergewinner: Hugo Halter (76 Pkt.) und Hans Vogler «Sunnis» (71 Pkt.)


Rütlischiessen | 7. November 2012

Bechergewinner: Alexander Sacchet (78 Pkt.)